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Gerbstoffe

Was sind Gerbstoffe? Gerbstoffe, auch Tannine genannt, sind eine Gruppe von natürlichen oder synthetischen chemischen Verbindungen, die vor allem dafür bekannt sind, Eiweiße (Proteine) zu verändern und zu „gerben“. Der Begriff „gerben“ stammt aus der Lederherstellung, wo Gerbstoffe verwendet werden, um Tierhäute haltbar und widerstandsfähig zu machen. Chemisch gesehen sind Gerbstoffe Polyphenole, also pflanzliche Stoffe mit mehreren Phenolgruppen, die sich mit Proteinen verbinden und diese vernetzen oder ausfällen können.

Wo kommen Gerbstoffe vor?

Sie kommen vor allem in Pflanzen vor und sind Teil ihres natürlichen Abwehrsystems gegen Fressfeinde und Krankheitserreger. Sie finden sich in vielen Pflanzenteilen:

  • Blätter (z. B. Teeblätter)
  • Früchte (z. B. Beeren wie Heidelbeeren, Erdbeeren)
  • Samen (z. B. Kaffeebohnen)
  • Rinde (z. B. Eichenrinde, Walnussblätter)
  • Holz und Wurzeln

Bekannte Getränke wie schwarzer und grüner Tee, Rotwein oder Granatapfelsaft enthalten ebenfalls Gerbstoffe.

Chemische Einteilung

Es werden hauptsächlich zwei Gruppen von pflanzlichen Gerbstoffen unterschieden:

  • Hydrolysierbare Gerbstoffe: Dazu gehören Gallotannine und Ellagitannine, die sich im Körper durch Hydrolyse (Spaltung mit Wasser) zersetzen können.
  • Kondensierte Gerbstoffe (Proanthocyanidine): Sie sind stabiler und bauen sich im Körper nicht so leicht ab.

Wie wirken Gerbstoffe?

Sie besitzen mehrere wichtige Wirkungen, die sowohl in der Natur als auch in der Medizin genutzt werden:

  • Eiweißbindung und Gerbung: Sie binden an Proteine und verändern deren Struktur (Denaturierung), wodurch diese widerstandsfähiger und weniger anfällig für Abbau werden. Das ist die Grundlage für die Lederherstellung.
  • Adstringierende Wirkung: Gerbstoffe ziehen Gewebe zusammen und verdichten es. Auf der Haut oder Schleimhaut bildet sich ein schützender Film, der Wundsekrete und Blutungen verringert.
  • Antimikrobielle Wirkung: Durch das Entziehen von Nährstoffen und das Bilden einer Schutzschicht erschweren Gerbstoffe das Wachstum von Bakterien und Pilzen.
  • Entzündungshemmend und schmerzlindernd: Sie können Entzündungen reduzieren und Schmerzen lindern, indem sie die Nervenendigungen in der Haut beruhigen.
  • Stopfende Wirkung: Im Magen-Darm-Trakt verdichten sie die Schleimhaut und helfen bei Durchfällen, indem sie die Flüssigkeitsabgabe in den Darm verringern.
  • Schleimhautschützend: Sie schützen die Schleimhäute im Mund, Rachen und Darm vor Reizungen und Infektionen.
  • Blutstillend: Gerbstoffe können kapillare Blutungen stoppen.

Medizinische Anwendungen

Aufgrund dieser Wirkungen werden Gerbstoffe in der Medizin und Naturheilkunde vielfältig eingesetzt:

  • Behandlung von Entzündungen der Haut und Schleimhäute, z. B. Ekzeme, Zahnfleischentzündungen, Hämorrhoiden
  • Unterstützung der Wundheilung und Wundpflege
  • Therapie von Magen- und Darmentzündungen sowie leichten Durchfällen
  • Behandlung von leichten Verbrennungen und Frostschäden
  • Einsatz als Gegengift bei Schwermetall- oder Alkaloidvergiftungen, da sie toxische Metallionen binden können

Gerbstoffe in der Ernährung

Gerbstoffe sind Bestandteil vieler pflanzlicher Lebensmittel und Getränke und beeinflussen deren Geschmack, oft durch eine herbe, adstringierende Note (z. B. bei unreifen Beeren oder schwarzem Tee). Früher galten sie als unerwünschte Inhaltsstoffe, da sie die Aufnahme von Mineralstoffen wie Eisen vermindern können und dadurch Eisenmangel begünstigen können.

Heute weiß man, dass sie auch gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen:

  • Antioxidativ: Sie schützen Zellen vor schädlichen freien Radikalen.
  • Entzündungshemmend: Sie können chronische Entzündungen reduzieren.
  • Antimikrobiell: Sie helfen, schädliche Mikroorganismen zu bekämpfen.
  • Krebshemmend: Erste Studien deuten darauf hin, dass Gerbstoffe das Risiko bestimmter Krebsarten senken können.
  • Immunsystemstärkend: Sie unterstützen die Abwehrkräfte des Körpers.
  • Blutdruckregulierend: Einige Gerbstoffe können den Blutdruck positiv beeinflussen.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Gerbstoffe sind bei normalem Verzehr unbedenklich, können aber bei übermäßigem oder langzeitigem Gebrauch Nebenwirkungen verursachen:

  • Leberbelastung: Langzeitanwendung kann leberschädigend sein (hepatotoxisch).
  • Magenreizungen: Hohe Dosen können Magenschleimhautentzündungen oder Übelkeit auslösen.
  • Verminderte Nährstoffaufnahme: Sie können die Resorption von Eisen und manchen Arzneimitteln beeinträchtigen.
  • Allergische Reaktionen: Selten können Hautreizungen oder Allergien auftreten.

Fazit:

Pflanzliche Gerbstoffe kommen in Blättern, Früchten, Rinden oder Wurzeln vor. Sie werden auch als vegetabile Gerbstoffe oder Tannine bezeichnet. Gerbstoffe nehmen einen wichtigen Platz unter den therapeutisch wirksamen Bestandteilen von Heilpflanzen ein. Gerbstoffe können auf Gewebe, wie z.B. auf Schleimhaut, einwirken und oberflächlich verdichten und eine schützende Membran bilden. Sie haben eine zusammenziehende und austrocknende Wirkung, sodass das Eindringen von Bakterien und Pilzen ins Gewebe erschwert wird. Auch die Wundsekretion kann so vermindert werden, sowie Entzündungen gehemmt und kapillare Blutungen gestillt werden.

Rebecca Kerneza

Rebecca Kerneza

Interessiert sich für integrative Medizin und Gesundheit und freut sich, ihr Wissen in ihre Arbeit im Marketing bei kingnature einbringen zu dürfen. Liebt in der Freizeit sportliche Aktivitäten in den Bergen, Zeit am & im Wasser und gesellige Zusammenkünfte an schönen Orten und in lebhaften Städten.