Grippezeit – was kann ich tun?

Winterzeit heisst auch Grippezeit – und plötzlich liegen alle flach. Doch nicht jede laufende Nase ist gleich eine Grippe. Warum Influenza uns so heftig erwischt, worin sie sich von einer Erkältung unterscheidet und wie wir unser Immunsystem gezielt stärken können, erfährst du hier.

Was ist die Grippe und warum kommt sie jeden Winter?

Alle Jahre wieder – Im Winterhalbjahr grassiert die Grippe (Influenza). Viele Menschen sagen: „Ich habe die Grippe“, meinen dabei aber oft eine Erkältung. Aber es gibt wichtige Unterschiede:

Typisch für die Grippe ist ein plötzlicher Beginn mit starkem Krankheitsgefühl:

• (Hohes) Fieber
• Kopf- und Gliederschmerzen
• Extreme Müdigkeit und Abgeschlagenheit
• Evtl. hartnäckiger Husten, laufende und verstopfte Nase

Eine Erkältung entwickelt sich dagegen meist langsam, verläuft milder und ist nach einigen Tagen überstanden. Die Grippe kann sogar gesunde Menschen mehrere Tage bettlägerig machen. Für ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere sowie Babys und Kleinkinder kann sie gefährlich werden und schneller zu Komplikationen führen.

Warum fühlt sich die Grippe schlimmer an?

Grippeviren lösen eine starke Immunreaktion aus. Viele Symptome entstehen durch die Abwehrreaktionen des Körpers, nicht direkt durch das Virus. Erkältungen bleiben meist auf Nase und Rachen beschränkt: laufende und verstopfte Nase, leichte Hals- und Kopfschmerzen sind typisch.

Warum kommt die Grippe jedes Jahr wieder?

Das Grippevirus verändert sich ständig – es ist ein wahrer „Verwandlungskünstler“ mit hoher Mutationsrate. Das Immunsystem erkennt die Varianten vom letzten Jahr oft nicht mehr, daher kann man sich jedes Jahr neu anstecken. Aber gilt dasselbe nicht auch für Erkältungsviren? Nicht ganz! Dass du immer wieder eine Erkältung bekommen kannst, liegt weniger daran, dass sich Erkältungsviren stark verändern, sondern mehr daran, dass es Hunderte verschiedene gibt.

Merksatz:

• Erkältung: viele harmlose Gegner
• Grippe: ein Gegner, der sich ständig neu verkleidet

Warum vor allem im Winter?

• Viren überleben in kalter, trockener Luft länger
• Schleimhäute trocknen durch Heizungsluft und Kälte aus; das schwächt die Abwehr
• Häufigere Aufenthalte in Innenräumen mit engerem Kontakt, häufig schlecht gelüftet
• Weniger Sonnenlicht → weniger Vitamin D → geschwächtes Immunsystem
• Weniger frische, nährstoffreiche Nahrungsmittel, welche die Abwehr stärken

Vorbeugung – das Immunsystem unterstützen

Wir können tatsächlich etwas tun, indem wir unser Immunsystem gezielt unterstützen. Es ist ein hochkomplexes System, das besonders in der Winterzeit stärker gefordert ist und daher etwas zusätzliche Hilfe gebrauchen kann. Für ein reibungsloses Funktionieren benötigt es unter anderem eine Vielzahl an Nährstoffen. Auch wenn sich Infektionen selbst bei bester Versorgung nicht immer verhindern lassen, kann ein gut unterstütztes Immunsystem dazu beitragen, dass der Verlauf milder ist und die Genesung schneller erfolgt.

Wichtige Massnahmen:

• Gesunde, abwechslungsreiche Ernährung
• Bei Bedarf gezielte Nahrungsergänzung
• Genügend trinken
• Bewegung an der frischen Luft
• Stressmanagement und ausreichend Schlaf

Besonders wichtige Vitalstoffe

Hinweis: Eine gute Ernährung ist die Basis. Nahrungsergänzungsmittel sollten gezielt eingesetzt werden, nicht wahllos.

Wenn es einen trotzdem erwischt

Auch bei gesunder Lebensweise kann eine Grippe oder Erkältung auftreten, meist treten sie dann jedoch deutlich sanfter auf und klingen schneller ab. Auch nun können oben erwähnte Stoffe das Immunsystem, das nun noch mehr arbeiten muss, unterstützen. Zur zusätzlichen Unterstützung des Körpers können altbekannte Pflanzen und Kräuter helfen:

• Holunderbeerensaft – schleimlösend, fiebersenkend
• Salbei, Thymian, Lindenblüten – schleimlösend, leicht antiviral
• Zwiebeln – schleimlösend, antiviral, gut bei Husten und Ohrenschmerzen
• Ingwer – antientzündlich, schleimlösend, immunstärkend
• Echinacea (Sonnenhut) – unterstützende Wirkung auf Immunreaktionen
• Artemisia annua (Einjähriger Beifuss) – enthält Artemisinin, antivirale Effekte

Weitere Tipps:

• Viel trinken, am besten Tees, evtl. mit Honig
• Viel Ruhe und Schlaf gönnen
• Inhalieren mit schleimlösenden Zusätzen
• Bei Bedarf schmerz- und fiebersenkende, schleim- und hustenlösende Medikamente oder abschwellende Nasensprays verwenden (lass dich von einer Fachperson beraten!)

Wichtiger Hinweis: Diese Tipps gelten für grundsätzlich gesunde Menschen mit einer Grippe. Risikopatient/- innen sollten bei Grippesymptomen frühzeitig ärztlichen Rat einholen. Auch alle anderen sollten bei anhaltenden oder schweren Symptomen – etwa Atemnot, Brustschmerzen, Verwirrtheit oder bläulich verfärbten Lippen bzw. Haut – unverzüglich eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.